Einführung

Plastik ist allgegenwärtig in unserer modernen Welt. Vom Verpackungsmaterial über Spielzeug bis hin zu Fahrzeugteilen und medizinischen Geräten ist es schwer vorstellbar, wie unser tägliches Leben ohne dieses vielseitige Material aussehen würde. Doch mit der zunehmenden Verwendung von Plastik wächst auch das Problem seiner Entsorgung. Plastik-Recycling wird oft als Lösung für dieses Problem angepriesen, aber wie effektiv ist es wirklich?

Siegeszug des Plastiks

In der Vergangenheit waren Papier, Glas und Metall die vorherrschenden Verpackungsmaterialien. Der Übergang zu Plastik wurde aus mehreren Gründen vollzogen:

  1. Leichtigkeit: Kunststoff ist leichter als Glas oder Metall, was zu geringeren Transportkosten führt.
  2. Flexibilität: Kunststoff kann in nahezu jede Form gebracht werden, was ihn zu einem vielseitigen Verpackungsmaterial macht.
  3. Haltbarkeit: Kunststoffverpackungen sind oft widerstandsfähiger gegen Bruch als Glas.
  4. Barriereeigenschaften: Einige Kunststoffe bieten hervorragende Barriereeigenschaften gegen Sauerstoff, Feuchtigkeit und Licht, was die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängert.
  5. Kosteneffizienz: Die Herstellung von Kunststoffverpackungen ist oft kostengünstiger als die von Glas- oder Metallverpackungen.
  6. Sicherheit: Im Vergleich zu Glas, das zerbrechen kann, wird Kunststoff oft als sicherere Option betrachtet.

Was ist Plastik-Recycling?

Beim Plastik-Recycling wird Abfall aus Kunststoff gesammelt, sortiert, gereinigt und dann in einem Prozess geschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet. Es gibt verschiedene Methoden des Plastik-Recyclings, einschließlich mechanischem, chemischem und thermischem Recycling.

Das Grundproblem: Verpackungsdesign

Ein Großteil des Problems mit dem Plastik-Recycling beginnt bei der Produktentwicklung. Viele Kunststoffprodukte und -verpackungen sind nicht für das Recycling entworfen:

  1. Mehrschichtige Kunststoffe: Viele Verpackungen bestehen aus mehreren Schichten verschiedener Kunststofftypen, die schwer voneinander zu trennen sind.
  2. Farbstoffe und Additive: Bestimmte Farbstoffe und Additive können den Recyclingprozess stören.
  3. Kleinteilige Artikel: Sehr kleine Kunststoffteile werden oft in Recyclinganlagen übersehen und nicht recycelt.

Um Verpackungen optimal recycelbar zu gestalten, müssen sie unter Berücksichtigung mehrerer Schlüsselfaktoren entworfen werden:

  1. Einfachheit des Materials: Verpackungen sollten, wenn möglich, aus einem einzigen Materialtyp bestehen. Gemischte oder mehrschichtige Materialien sind oft schwer zu trennen und zu recyceln. Beispielsweise sind Kombinationen aus Kunststoff und Papier oder verschiedene Arten von Kunststoffen in einer Verpackung problematisch.
  2. Vermeidung von Verunreinigungen: Farbstoffe, Additive, Klebstoffe und andere Verunreinigungen können den Recyclingprozess stören. Es ist besser, solche Zusätze zu minimieren oder recycelbare Alternativen zu verwenden.
  3. Klare Kennzeichnung: Die Verpackung sollte klar gekennzeichnet sein, um den Recyclingtyp zu identifizieren. Symbole, die den Kunststofftyp (z. B. PET, HDPE) oder andere recyclingfähige Materialien anzeigen, helfen den Verbrauchern und Recyclinganlagen, die Materialien korrekt zu sortieren.
  4. Größe und Form: Sehr kleine Verpackungselemente (wie Kunststoffdeckel oder Strohhalme) werden in Recyclinganlagen oft übersehen. Größere Formate sind leichter zu verarbeiten. Das Design sollte auch eine einfache Trennung von Komponenten ermöglichen, falls die Verpackung aus mehreren Teilen besteht.
  5. Information und Anleitung: Anweisungen zur sachgerechten Entsorgung oder zum Recycling können helfen, die Wahrscheinlichkeit eines korrekten Recyclings zu erhöhen. Dies kann durch Symbole, QR-Codes oder einfache Anleitungen erreicht werden.
  6. Innovation und Forschung: Die Zusammenarbeit mit Recyclinganlagen und Forschungseinrichtungen kann dazu beitragen, Verpackungsmaterialien zu entwickeln, die sowohl für den Verbraucher als auch für den Recycler geeignet sind.
  7. Verwendung von bereits recycelten Materialien: Durch die Verwendung von recyceltem Kunststoff oder anderen Materialien in neuen Verpackungen wird der Kreislauf geschlossen und die Nachfrage nach recycelten Materialien gefördert.
  8. Vermeidung nicht-recycelbarer Materialien: Bestimmte Kunststoffarten, wie Polystyrol (PS) oder bestimmte flexible Verpackungen, sind oft schwierig zu recyceln. Wo immer möglich, sollten diese durch besser recycelbare Alternativen ersetzt werden.

Insgesamt sollte das Design von Verpackungen mit dem Gedanken an den gesamten Lebenszyklus des Produkts, von der Herstellung über den Gebrauch bis hin zur Entsorgung und zum Recycling, erfolgen. Ein solcher Ansatz kann sicherstellen, dass die Verpackung nicht nur ihren primären Zweck erfüllt, sondern auch minimalen Abfall verursacht und zur Kreislaufwirtschaft beiträgt.

Potentielle Vorteile des Plastik-Recyclings

Würde man diese Designprobleme angehen und Plastikprodukte von Grund auf für das Recycling entwerfen, könnten die Vorteile des Plastik-Recyclings wie folgt aussehen:

  1. Reduzierung des Müllaufkommens: Weniger Abfall würde auf Deponien landen oder die Umwelt verschmutzen.
  2. Einsparung von Ressourcen: Die Wiederverwendung von Plastik könnte den Bedarf an Rohstoffen und Energie verringern.
  3. Reduzierung der Umweltverschmutzung: Ein effektives Recycling könnte die Menge an Plastikabfällen reduzieren, die in der Umwelt landen könnten.

Die Realität des Plastik-Recyclings

Trotz der Bemühungen um das Recycling von Plastik wird oft nur ein kleiner Prozentsatz des gesammelten Plastikmülls tatsächlich recycelt, mit Schätzungen von nur 5-10%.

Kritische Betrachtung des Plastik-Recycling

  1. Niedrige effektive Recycling-Quote: Trotz der Bemühungen um das Recycling von Plastik wird oft nur ein kleiner Prozentsatz des gesammelten Plastikmülls tatsächlich recycelt, mit Schätzungen von nur 5-10%.
  2. Downcycling: Viel von dem, was als „Recycling“ betrachtet wird, ist tatsächlich „Downcycling“, wobei Plastik in Produkte von geringerer Qualität umgewandelt wird, die später nicht weiter recycelt werden können.
  3. Export von Plastikmüll: Die Praxis, Plastikmüll ins Ausland zu verschicken, stellt ernsthafte ethische und ökologische Fragen. Viele dieser Exporte landen in Ländern ohne adäquate Recyclinginfrastruktur, was zu unsachgemäßer Entsorgung und Umweltverschmutzung führt.
  4. Thermische Verwertung: Ein Großteil des Plastikmülls wird verbrannt, was zwar Energie erzeugt und die Abfallmenge verringert, aber auch zu Emissionen führt.

In der öffentlichen Debatte wird die Recyclingquote für Kunststoffe häufig als Maßstab für den Erfolg des Plastikrecyclings herangezogen. Die Aussage, dass die Recyclingquote für Kunststoffe in Deutschland bei etwa 35 % liegt, ist jedoch kritisch zu sehen.

  • Umweltbundesamt: „Die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen in Deutschland lag im Jahr 2021 bei 35 %. Davon wurden 34,6 % werkstofflich recycelt, was bedeutet, dass das Material zu neuen Produkten verarbeitet wurde. 0,4 % wurden chemisch recycelt, was bedeutet, dass das Material in seine Ausgangsstoffe zerlegt und wiederverwendet wurde.“
  • Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BDE): „Die Recyclingquote für Kunststoffe in Deutschland lag im Jahr 2021 bei 35 %. Davon wurden 34,6 % werkstofflich recycelt, was bedeutet, dass das Material zu neuen Produkten verarbeitet wurde. 0,4 % wurden chemisch recycelt, was bedeutet, dass das Material in seine Ausgangsstoffe zerlegt und wiederverwendet wurde.“
  • European Bioplastics Association: „Die Recyclingquote für Kunststoffe in der Europäischen Union lag im Jahr 2021 bei 34,2 %. Davon wurden 34,1 % werkstofflich recycelt, was bedeutet, dass das Material zu neuen Produkten verarbeitet wurde. 0,1 % wurden chemisch recycelt, was bedeutet, dass das Material in seine Ausgangsstoffe zerlegt und wiederverwendet wurde.“

Zum einen bezieht sich diese Quote auf das werkstoffliche Recycling, also die Verarbeitung von Kunststoffabfällen zu neuen Produkten. Dabei wird jedoch nicht unterschieden zwischen Upcycling und Downcycling.

Upcycling bedeutet, dass aus einem hochwertigen Material ein Produkt mit der gleichen Qualität wie das ursprüngliche Material hergestellt wird. Downcycling bedeutet, dass aus einem hochwertigen Material ein minderwertiges Material hergestellt wird.

In Deutschland werden die meisten Kunststoffabfälle zu minderwertigen Produkten, wie beispielsweise Dämmmaterial oder Straßenbelägen, recycelt. Dies entspricht dem Downcycling.

Zum anderen wird die Recyclingquote für Kunststoffe in Deutschland auch das Verschiffen von Plastikmüll ins Ausland mit eingerechnet. In vielen Ländern, in die Plastikmüll exportiert wird, werden die Kunststoffabfälle jedoch nicht recycelt, sondern verbrannt oder in Deponien gelagert.

Die tatsächliche Recyclingquote für Kunststoffe in Deutschland und der Europäischen Union liegt daher deutlich niedriger als die offiziellen Zahlen belegen.

Die Aussagen des Umweltbundesamtes, des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BDE) und der European Bioplastics Association sind daher kritisch zu sehen. Diese Aussagen beziehen sich auf die offizielle Recyclingquote, die das Downcycling und das Verschiffen von Plastikmüll mit einrechnet.

Verschiffter Plastikmüll

Die Praxis, Plastikmüll ins Ausland zu verschicken, stellt ernsthafte ethische und ökologische Fragen. Viele dieser Exporte landen in Ländern ohne adäquate Recyclinginfrastruktur, was zu unsachgemäßer Entsorgung und Umweltverschmutzung führt.

Was kann ich als Konsument beim Plastik-Recycling beachten?

Beim Kauf von Produkten in Plastikverpackungen ist es wichtig, einige Dinge zu beachten, um umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen:

  1. Art des Kunststoffs: PET (Polyethylenterephthalat) ist eine gute Wahl, da es eines der am häufigsten recycelten Kunststoffmaterialien ist. Achten Sie auf das Recycling-Symbol mit der Nummer „1“ im Inneren, das PET kennzeichnet.
  2. Vermeiden Sie schwarze Verpackungen: Diese werden von den Infrarot-Sensoren der meisten Sortieranlagen nicht erkannt und können daher nicht effektiv recycelt werden.
  3. Mehrschichtige Kunststoffe: Verpackungen, insbesondere solche für Käse und Wurst, bestehen oft aus mehrschichtigen Kunststoffen, die schwer zu recyceln sind. Wo immer möglich, sollten diese vermieden werden.
  4. Aufkleber und Etiketten: Während viele moderne Etiketten und Aufkleber für den Recyclingprozess unbedenklich sind, können einige den Prozess stören. Es ist immer gut, Etiketten zu entfernen, bevor ein Artikel recycelt wird.
  5. PET-Verpackungen mit Sleeves: Diese kombinieren unterschiedliche Kunststoffarten, die schwer voneinander zu trennen sind, wodurch das Recycling erschwert wird.
  6. Größe und Form: Kleinere Artikel, wie Deckel oder Strohhalme, werden oft von Sortiermaschinen übersehen und sollten, wenn möglich, vermieden oder separat recycelt werden.
  7. Separate Deckel: Oft bestehen die Deckel von Behältern aus einem anderen Kunststofftyp als der Behälter selbst. Es ist ratsam, Deckel und Behälter vor dem Recycling zu trennen, um eine effektivere Verarbeitung zu gewährleisten.
  8. Klare Kennzeichnung: Achten Sie auf Verpackungen, die klar angeben, dass sie recycelbar sind, und folgen Sie den Anweisungen zur richtigen Entsorgung.
  9. Lokale Recycling-Richtlinien: Es ist auch wichtig, die spezifischen Recycling-Richtlinien Ihrer Region zu kennen, da nicht alle Materialien überall akzeptiert werden.
  10. Bioplastik-Verwirrung: Einige Produkte sind mit „biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ gekennzeichnet. Diese können jedoch nicht immer im herkömmlichen Kunststoff-Recyclingprozess verarbeitet werden und erfordern spezielle Einrichtungen.

Alternative – Plastik im Restmüll und sachgerechte Verbrennung

Angesichts der geringen Recyclingquoten und der Herausforderungen beim Export von Plastikmüll könnte das Verbrennen von Plastik vor Ort in Anlagen mit moderner Filtertechnologie eine praktikablere Alternative sein. Dies würde die Risiken unsachgemäßer Entsorgung im Ausland beseitigen und könnte zur Energiegewinnung genutzt werden.

Die aktuellen Herausforderungen im Plastik-Recycling, darunter geringe effektive Recyclingquoten und problematische Exportpraktiken von Plastikmüll, erfordern Überlegungen zu alternativen Entsorgungsmethoden. Eine solche Alternative könnte die thermische Verwertung von Plastik in modernen Müllverbrennungsanlagen sein.

  1. Moderne Filtertechnologie: Heutige Müllverbrennungsanlagen sind mit fortschrittlichen Filtertechnologien ausgestattet, die schädliche Emissionen, darunter Dioxine, Furane und Schwermetalle, minimieren. Diese Technologien sorgen dafür, dass die Emissionen die vorgegebenen Umweltstandards erfüllen und die Luftqualität nicht beeinträchtigt wird.
  2. Energiegewinnung: Die Verbrennung von Plastik kann zur Energiegewinnung genutzt werden. Plastik enthält einen hohen Energiegehalt, und durch seine Verbrennung kann Wärme erzeugt werden, die wiederum zur Stromerzeugung oder zur Fernwärmeversorgung verwendet werden kann. Dies macht den Prozess nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.
  3. Reduzierung des Deponiebedarfs: Durch die Verbrennung von Plastikmüll wird das Volumen des Abfalls erheblich reduziert, wodurch weniger Deponieraum benötigt wird. Dies ist besonders in Regionen mit begrenztem verfügbarem Deponieraum vorteilhaft.
  4. Vermeidung von Plastikexporten: Durch das Verbrennen von Plastik vor Ort könnten Exporte von Plastikmüll in Länder mit unzureichender Recyclinginfrastruktur reduziert oder eliminiert werden. Dies würde die mit solchen Exporten verbundenen ethischen und ökologischen Probleme vermindern.
  5. Kontrollierter Prozess: Im Gegensatz zur unsachgemäßen Entsorgung oder zum Ablagern von Plastik in der Umwelt, wo es sich über Jahrhunderte zersetzt, ist die Verbrennung ein kontrollierter Prozess, der das Problem des Plastikmülls schnell und effizient angeht.

Während die thermische Verwertung von Plastik einige bedeutende Vorteile bietet, ist es dennoch wichtig, sie als einen Teil einer umfassenden Abfallwirtschaftsstrategie zu betrachten, die auch die Abfallvermeidung, das Recycling und andere umweltfreundliche Praktiken berücksichtigt.

Sind biologisch abbaubare Kunststoffe und kompostierbare Materialien die Lösung?

Es gibt biologisch abbaubare Kunststoffe und kompostierbare Materialien, die entwickelt wurden, um in der Umwelt schneller zu zerfallen. Während sie in bestimmten Anwendungen Vorteile bieten können, ist es entscheidend, dass diese Materialien im Kontext ihres gesamten Lebenszyklus und ihrer endgültigen Entsorgung betrachtet werden.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle biologisch abbaubaren Kunststoffe gleich sind und dass ihre Abbaubarkeit unter verschiedenen Bedingungen variieren kann. Hier sind einige dieser Materialien:

  1. Polymilchsäure (PLA): PLA ist ein biobasierter Kunststoff, der aus fermentierten Pflanzenzuckern, meist aus Maisstärke, hergestellt wird. Es sieht aus wie herkömmlicher Kunststoff und kann für eine Vielzahl von Produkten verwendet werden, von Verpackungen bis hin zu Einweggeschirr. In industriellen Kompostieranlagen kann PLA relativ schnell abgebaut werden, aber in natürlichen Umgebungen kann der Abbau länger dauern.
  2. Polyhydroxyalkanoate (PHA): PHA ist eine Gruppe von biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen. Sie werden von Mikroorganismen produziert, die Zucker oder Lipide fressen. PHAs sind für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet und können sowohl in marinen Umgebungen als auch in der Erde abgebaut werden.
  3. Stärkebasierte Kunststoffe: Einige Kunststoffe werden aus modifizierter Stärke hergestellt, oft kombiniert mit anderen Materialien. Diese Kunststoffe sind in der Regel kompostierbar, aber ihre Eigenschaften können je nach spezifischer Zusammensetzung variieren.
  4. PBAT (Polybutylensuccinat-adipat-terephthalat): PBAT ist ein synthetischer, biologisch abbaubarer Kunststoff, der oft mit anderen biobasierten Kunststoffen kombiniert wird, um kompostierbare Produkte zu erstellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass „biologisch abbaubar“ nicht unbedingt bedeutet, dass das Material in jeder Umgebung schnell zerfällt. Einige dieser Materialien benötigen spezifische Bedingungen, wie sie in industriellen Kompostieranlagen vorhanden sind, um effektiv abgebaut zu werden. In natürlichen Umgebungen wie Ozeanen oder Wäldern kann der Abbau viel länger dauern.

Zudem können einige dieser biologisch abbaubaren Kunststoffe, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, immer noch ähnliche negative Umweltauswirkungen wie herkömmliche Kunststoffe haben, einschließlich der Bildung von Mikroplastik.

Es gibt zwar Fortschritte bei der Entwicklung umweltfreundlicherer Kunststoffalternativen, aber es ist entscheidend, dass diese Materialien im Kontext ihres gesamten Lebenszyklus und ihrer endgültigen Entsorgung betrachtet werden.

Eine Vielzahl weiterer Alternativen findet man im Video „Im Einsatz gegen Plastikwahnsinn“ und in „Plastik loswerden? so kann es gelingen!“

mein Lösungsvorschlag

Wenn man die Umweltauswirkungen und die nachhaltige Zukunft unseres Planeten betrachtet, wird schnell klar, dass unser gegenwärtiger Umgang mit Plastik nicht tragfähig ist. Die Meere sind mit Mikroplastik belastet, die Tierwelt ist gefährdet, und auch unsere Gesundheit könnte durch die allgegenwärtige Präsenz von Plastik in unserer Umwelt beeinträchtigt werden. Daher sind drastische Maßnahmen erforderlich, um diesen Zustand zu ändern.

  1. Abfallvermeidung: Bevor wir über Recycling sprechen, müssen wir zuerst die Produktion und den Verbrauch von Plastik reduzieren. Dies kann durch Bildung, Aufklärung und die Förderung von nachhaltigen Alternativen erreicht werden. Konsumenten können ermutigt werden, wiederverwendbare Produkte zu wählen und Unternehmen können angehalten werden, überflüssige Verpackungen zu eliminieren.
  2. Verpflichtende Überlegungen beim Produktdesign: Unternehmen sollten verpflichtet werden, das „Ende des Lebenszyklus“ eines Produkts während des Designprozesses zu berücksichtigen. Dies bedeutet, Produkte so zu gestalten, dass sie leicht recycelbar oder kompostierbar sind, und Materialien zu vermeiden, die schwer zu entsorgen sind.
  3. Mischplastik verbieten: Mischplastik, insbesondere mehrschichtige Verpackungen, ist extrem schwer zu recyceln. Ein Verbot solcher Materialien würde die Recyclingprozesse erheblich vereinfachen und zu einer höheren tatsächlichen Recyclingquote führen.
  4. Keine Verschiffung: Der Export von Plastikmüll, insbesondere in Länder mit geringeren Umweltstandards, ist ethisch fragwürdig und ökologisch problematisch. Anstatt unsere Abfallprobleme anderswohin zu verschieben, sollten wir sie vor Ort angehen und Lösungen finden, die sowohl nachhaltig als auch verantwortungsbewusst sind.

Insgesamt müssen wir dringend unser Verhältnis zu Plastik überdenken. Es ist nicht nur eine Frage der Umwelt, sondern auch der sozialen Verantwortung und der Sorge um zukünftige Generationen. Es erfordert das Engagement von Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen, um echte, dauerhafte Veränderungen herbeizuführen. Es ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, wenn wir einen positiven Fußabdruck für die Zukunft hinterlassen wollen.

Ich will damit nicht sagen, dass Kunststoff-Recycling generell nicht sinnvoll ist. Ich sage lediglich, dass es nicht sinnvoll ist, alle Arten von Kunststoff dem Recycling zuzuführen, der entweder thermisch verwertet wird, oder ins Ausland verschifft wird und darüber hinaus die Recycling-Sortieranlagen zusätzlich belastet. In meinen Augen ist es sinnvoll folgende Arten zu recyclen:

  • Polyethylen (PE): PE ist ein flexibler Kunststoff, der für Verpackungen, Folien und andere Anwendungen verwendet wird.
  • Polypropylen (PP): PP ist ein fester Kunststoff, der für Verpackungen, Behälter und andere Anwendungen verwendet wird.
  • Polyethylenterephthalat (PET): PET ist ein leichter Kunststoff, der für Getränkeflaschen, Lebensmittelverpackungen und andere Anwendungen verwendet wird.
  • Polystyrol (PS): PS ist ein leichter Kunststoff, der für Verpackungen, Styropor und andere Anwendungen verwendet wird.

Jede Art von Mischplastik kann man in meinen Augen getrost in den Restmüll werfen, da dieser hierzulande ordnungsgemäß verbrannt wird und somit die Umwelt im Ausland im Fall der Verschiffung nicht belastet.

Diese Aussage ist auch nur deswegen derzeit richtig, da Mischplastik allenfalls zum DownCycling verwendet werden kann und derzeit nur ein kleiner Teil dafür auch verwendet wird. Würde man gar kein Mischplastik mehr in die Plastik-Tonne landen, müsste man für die Herstellung minderwertigen Plastiks auch auch „neues“ Plastik zurückgreifen, was natürlich nicht sinnvoll ist. Ich denke, dass durch Fehleinwürfe ausreichend Plastik für das Downcyling zur Verfügung steht.

Fazit

Ohne grundlegende Änderungen im Produktdesign und in der Herstellung von Kunststoffartikeln wird das Plastik-Recycling seine potenziellen Vorteile niemals voll ausschöpfen können. Ein umfassender Ansatz, der das Produktdesign, den Verbrauch und die Abfallwirtschaft umfasst, ist notwendig, um die Probleme im Zusammenhang mit Plastikmüll wirklich anzugehen.

weiterführende Literatur:

Videos dazu: