Aristoteles, der antike griechische Philosoph, klassifizierte Staatsformen in seinem Werk „Politik“ basierend auf der Anzahl der Herrschenden und ob sie im Interesse des Gemeinwohls oder ihrer eigenen Interessen regieren. Er identifizierte insgesamt sechs Staatsformen, die in drei Paare von jeweils einer „guten“ und einer „entarteten“ (korrupten) Form unterteilt sind:

  1. Monarchie (gut) – Tyrannis (entartet) In einer Monarchie hat ein einzelner Herrscher die Macht, und seine Herrschaft dient dem Wohl des gesamten Staates. Wenn diese Herrschaft jedoch korrupt wird und sich auf die Interessen des Herrschers selbst konzentriert, verwandelt sie sich in eine Tyrannis.
  2. Aristokratie (gut) – Oligarchie (entartet) Eine Aristokratie ist eine Staatsform, bei der eine kleine Gruppe von qualifizierten und tugendhaften Bürgern die Macht innehat und im besten Interesse der gesamten Gesellschaft handelt. Wenn diese Gruppe jedoch ihre Position missbraucht und nur ihren eigenen Interessen dient, spricht man von einer Oligarchie.
  3. Politie (gut) – Demokratie (entartet) Die Politie ist eine Staatsform, bei der die Macht auf viele Bürger verteilt ist, wobei Gesetze und Entscheidungen im besten Interesse aller getroffen werden. Aristoteles betrachtete die Demokratie als entartete Form der Politie, bei der die Macht zwar auf viele Bürger verteilt ist, jedoch die Herrschaft der Mehrheit dazu führen kann, dass die Rechte von Minderheiten missachtet werden und Entscheidungen aufgrund der eigenen Interessen der Mehrheit getroffen werden.