Wenn es darum geht, den Finanzmarkt zu analysieren, stolpern viele Händler und Investoren früher oder später über den Moving Average Convergence Divergence (MACD) – ein beliebtes und vielseitiges technisches Analyse-Instrument. In diesem Artikel werden wir uns ansehen, was der MACD ist, wie er berechnet wird und wie er zur Verbesserung Ihrer Handelsstrategien verwendet werden kann.

Was ist der MACD?

Der MACD ist ein momentum-basierter Indikator, der die Beziehung zwischen zwei gleitenden Durchschnitten (moving averages) eines Preises darstellt. Er wurde Ende der 1970er Jahre von Gerald Appel entwickelt und seitdem von Tradern aller Finanzmärkte verwendet, einschließlich Aktien, Forex, Kryptowährungen und mehr.

Wie wird der MACD berechnet?

Grundsätzlich besteht der MACD aus drei Komponenten:

  • MACD Linie: Dies ist der Unterschied zwischen dem 12-Tage- und dem 26-Tage-Exponential Moving Average (EMA) eines Preises:
  • Signal Linie: Dies ist ein 9-Tage-EMA des MACD selbst.
  • Histogramm: Dies repräsentiert den Unterschied zwischen der MACD-Linie und der Signallinie.
EMA-Fast, EMA-Slow des DAX

Wie interpretiert man den MACD?

Die gängigste Methode zur Verwendung des MACD ist die Suche nach sogenannten „Crossover“-Signalen.

  • Bullishes Signal: Wenn die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben kreuzt, deutet dies oft auf ein mögliches Aufwärtsmomentum hin. Dies kann als Kaufsignal interpretiert werden.
  • Bärisches Signal: Wenn die MACD-Linie die Signallinie von oben nach unten kreuzt, deutet dies auf ein mögliches Abwärtsmomentum hin. Dies kann als Verkaufssignal interpretiert werden.

Histogramm

  • Wenn das Histogramm positiv ist (MACD über der Signallinie), zeigt dies ein bullishes Momentum an. Je größer der Abstand, desto stärker ist das Momentum.
  • Wenn das Histogramm negativ ist (MACD unter der Signallinie), zeigt dies ein bärisches Momentum an.
Histogramm des DAX

Andere wichtige Punkte:

  • Divergenz: Ein besonders wichtiges Konzept beim MACD ist die Divergenz. Wenn der Preis eines Vermögenswertes neue Hochs oder Tiefs erreicht, der MACD jedoch nicht, deutet dies auf eine mögliche Trendumkehr hin.
  • Überkaufte und Überverkaufte Zustände: Obwohl der MACD primär ein Momentum-Indikator ist, kann er auch dazu verwendet werden, überkaufte oder überverkaufte Zustände zu identifizieren.

Schlussfolgerung:

Der MACD ist ein vielseitiges und weit verbreitetes Instrument in der technischen Analyse. Wie bei allen Handelsindikatoren sollte der MACD jedoch nicht isoliert verwendet werden. Es ist immer ratsam, ihn in Kombination mit anderen Indikatoren und Analysetechniken zu verwenden und dabei stets eine gründliche Risikomanagementstrategie zu befolgen. Mit der richtigen Anwendung und Interpretation kann der MACD jedoch ein wertvolles Werkzeug in Ihrem Handelsarsenal sein.

MACD Berechnung in Excel